Miro – die digitale eierlegende Wollmilchsau

Die gängigen „Webinar“-Tools haben ab und zu auch mal ein Whiteboard im Repertoire, das aber meist sehr abgespeckt ausfällt. Gerade dann, wenn man aus dem Trainings- und Workshopbereich kommt, eher Flipchart, Whiteboard und Metaplanwände anstelle von Powerpoint-Präsentationen verwendet. Wir haben uns dabei die Lösung Miro mal etwas genauer angeschaut und finden sie – aus unserer Sicht – eine gelungene Lösung für ein digitales Whiteboard, Flipchart und Präsentation-Tool in einem.

Tools 

Was wünscht man sich bei einem digitalen Workshop/Training? Meist das, was man bisher von Präsenztraining und -workshop her kannte und bisher effektiv eingesetzt wurde und wird. Eine ausführliche Vorstellungsrunde von Angesicht zu Angesicht. Den Echtzeit-Austausch. Eine Arbeitsfläche, auf der man im Team brainstormt. Die Interaktivität, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Einen Icebreaker nach der Mittagspause. Eine Umfragen mit den farbigen Markierungspunkten. Seine Post-its…

Und vieles davon kann man mit Miro umsetzen:

  • (wirkliche!) Echtzeit Kollaboration
  • (riesiges!) Board, auf dem verschiedene Arbeitsflächen, genannt „frames“,  liegen können
  • Zeichen-Option für seine Scribbles/Sketchnotes beim Brainstorming
  • Präsentationsmodus der einzelnen Arbeitsflächen
  • Option, Gruppenaufgaben via separater Boards zu verteilen 
  • Kommentare 
  • Chat und Videochat 
  • Karten zur Aufgabenverteilung, die sogenannten „Cards“, auf denen Schlagworte (tags), Teilnehmer, Links und Datum vermerkt sind
  • Internes Screensharing
  • Voting
  • Timer
  • Post-its
  • Text, Formen und Bild-Einbindung
  • Integrationen von Cloud-Diensten, Portalen,

Die Liste geht weiter und auch schon die kostenfreie Version bietet einige dieser Tools:

  • bis zu drei Boards
  • Externe Nutzer als Beobachter via Public Link
  • Templates, mit denen man direkt loslegen kann
  • Integrationen von Adobe Creative Cloud, Dropbox, Microsoft Teams, Microsoft One Drive, Slack, Trello, Unsplush etc.
Ausblick

Ein gutes Training und ein guter Workshop – egal ob online oder präsent vor Ort – profitiert von der passenden Methode für den jeweiligen Trainingsinhalt.

Wir sind begeistert, was mit Miro virtuell alles möglich ist und werden in den kommenden Wochen nach und nach weitere Tipps für bestimmte Anwendungsbeispiele zeigen.

Welche Tools für welchen Zweck?

Das Tool bei einem Webinar ist dabei „nur“ das Werkzeug. Die Grundvoraussetzung, damit es funktioniert, aber nicht das Entscheidende, dass es erfolgreich wird. Deshalb ist es wichtig, zuvor zu überlegen, was man mit dem Tool alles tun möchte, wie das Konzept des Formats ausschaut, um dann eine Checkliste zu haben, was das Tool alles bieten muss, um sein Format umzusetzen. Sind Umfragen während des Webinars erforderlich um die Teilnehmer in einer Wissensabfrage aktiv zu halten, ein Whiteboard für die Interaktion, eine Chatmöglichkeit, um die Fragen der Teilnehmer zu sammeln, usw. Auch ist es für den einen wichtig, ob man dafür extra eine App installieren muss, ob es dafür auch eine Smartpone oder Tablet-App gibt und wie einfach das Ganze zu bedienen ist, um daran teilzunehmen. Hier sehen Sie nur ein paar Auswahlmöglichkeiten von möglichen Tools, um Webinare durchzuführen: 

Adobe ConnectBlizzCisco WebEx | GoToWebinarJitsj | Zoom

Jedes Tool geht anders mit der Audioübertragung um. Auch das kann ein Kriterium für den ein oder anderen sein. Und zu einer guten Audioqualität gehört genauso auch eine gute Räumlichkeit mit möglichst wenig Hintergrundgeräuschen und mit wenig Hall, sowie eine für den jeweiligen Zweck angemessene Grundausstattung vom Mikrofon bis hin zum Mischpult.

Das richtige Zeitmanagement und Plan B

Wer schon einmal Präsentationen halten durfte, weiß, dass Übung den Meister macht. Je besser man die Präsentation geübt hat, desto sicherer ist man und kann auf Unvorbereitetes professionell und sicher reagieren. Und gerade im Webinar kann – trotz guter Vorbereitung – doch einmal der Ton ausfallen oder die Internetverbindung kurz einmal aussetzen.

Um so wichtiger ist, dass man für alles an Interaktionen genug Zeit einplant, aber auch immer einen Plan B zur Verfügung hat. D.h., bei einer geplanten Live-Demo mit dem iPad sollte man am besten immer auch Folien vorbereiten, falls etwas mit der Übertragung nicht klappt. Auch eine Alternative für seinen vorbereiteten Whiteboard-Einsatz sollte man in der Hinterhand haben. Wird die Zeit knapp, ist es ratsam auch immer Bausteine weglassen zu können, wie z.B. eine geplante Umfrage, ohne dass gleich das ganze Konzept nicht mehr aufgeht.

Nicht jede Gruppe ist gleich aktiv oder gleich motiviert. Man benötigt daher immer auch ein individuelles Gespür dafür, was bei wem angebracht ist. Um dabei die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren ist ein Zeitmanagement wichtig. Denn am Ende sollte auch immer noch genügend Zeit für Fragen und Antworten vorhanden sein um die Zufriedenheit der Teilnehmer auf seiner Seite zu haben.

Wie bei jeder Präsentation ist bei Webinaren die Zeit vorher gesetzt und sollte nicht überzogen werden.